So wollen die Parteien den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben
Die Bundestagswahl steht bevor und nie war das Thema Klimaschutz so entscheidend. Nur noch etwa 10 Jahre bleiben uns, um die globale Erwärmung auf ein erträgliches Maß von 1,5 Grad zu begrenzen. Ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien wird dies nicht möglich sein. Wie die Parteien Solar und Co. pushen wollen und was sich für Hausbesitzer ändern soll, erfahren Sie hier.
Klimaneutralität
2020 lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung bei 46%. Und wer glaubt, das sei wenig, irrt sich gewaltig. Denn in den Bereichen Wärme und Verkehr sind die Erneuerbaren Energien nur zu 15% bzw. 5% vertreten. Um Klimaneutralität zu erreichen, muss sich also noch einiges tun. Doch wie stehen die Parteien zur Klimaneutralität?
Bei der Frage, wann Klimaneutralität erreicht werden soll, gehen die Meinungen auseinander. CDU und SPD halten an ihrem beschlossenen Ziel, Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, fest. Während die FDP dieses Ziel um 5 Jahre nach hinten verschiebt, hält die AfD die Klimaneutralität sogar grundsätzlich für nicht erstrebenswert. Die Grünen möchten hingegen bis 2035 100% erneuerbare Energien und in den kommenden 20 Jahren dann die vollständige Klimaneutralität erreichen. Am ambitioniertesten sind die Linken: Sie sagen, “Mit uns gibt es bereits 2035 Klimaneutralität.”
Die unterschiedlichen Ambitionen beim Klimaschutz spiegeln sich auch in den Ausbauzielen für erneuerbare Energien wieder.
Ausbau der Solarenergie
Die Wissenschaft empfiehlt den Ausbau der Solarenergie zu vervierfachen. Doch sehen das die Parteien genauso?
Windenergie
Der Ausbau der Windenergie stockt seit Jahren. Abstandsregelungen und komplizierte Genehmigungsverfahren machen den Bau von neuen Anlagen fast unmöglich. Dabei ist die Windenergie gerade in den Wintermonaten ein wichtiges und notwendiges Pendant zur Solarenergie. Damit das Pariser Klimaabkommen eingehalten wird, müssten laut dem BUND jährlich mindestens 7 GW Windenergie an Land zugebaut werden. 2020 wurden jedoch nur knapp 1,5 GW neu installiert. Wie wollen die Parteien den Ausbau beschleunigen?
Wärmeversorgung
Nur 15% der Wärme wird aktuell erneuerbar erzeugt. Von einer 100% erneuerbaren Versorgung sind wir hier also noch weit entfernt. Zwar gibt es bereits zahlreiche Förderprogramme zum Austausch veralteter Heizungsanlagen, eine wirkliche Wende konnte bisher aber nicht eingeleitet werden. Vor allem die Wärmepumpe wird vielfach als Schlüsseltechnologie für eine erneuerbare Wärmeversorgung gesehen. Doch sehen das die Parteien genauso?
Von diesen Plänen können Einfamilienhausbesitzer profitieren
Doch was heißt das konkret für Hausbesitzer? Es ist zu erwarten, dass fast alle Parteien – außer AfD und FDP – die KfW-Förderprogramme zur Sanierung attraktiver machen werden. Davon profitieren auch Hausbesitzer, die dann mit höheren Investitionszuschüssen beim Tausch der Heizung oder der Verbesserung der Dämmung rechnen können. Kommen die Grünen in Regierungsverantwortung, können sich Bauherren und Sanierende darauf einstellen, dass sie eine Solaranlage in ihr Haus integrieren müssen. Hierbei müssen Hausbesitzer jedoch nicht zwingend die Investitionskosten selbst tragen, sondern können auch auf Miet- und Pachtmodelle zurückgreifen.
Fazit
Bis auf die AfD haben alle im Bundestag vertretenen Parteien die Notwendigkeit für Klimaschutz erkannt und möchten die erneuerbaren Energien ausbauen. Während die CDU und vor allem die FDP in ihren Programmen wenig konkrete Ziele nennen und vieles dem Markt überlassen wollen, haben Grüne und Linke sehr konkrete Pläne zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Die SPD nennt an einigen Stellen konkrete Zahlen, hält aber insgesamt an der derzeitigen Klimapolitik fest.