Neue Bestmarke: Solaranlagen produzieren 7,7 Terawattstunden Solarstrom im Mai 2022
Sonne satt, Solarstrom satt – Im vergangenen Monat liefen die Photovoltaikanlagen in Deutschland auf Hochtouren und produzierten 7,7 Terawattstunden emissionsfreien und kostengünstigen Solarstrom. Damit schlägt der Mai den bisherigen Rekord aus dem Juni 2021 um ca. 0,2 Terawattstunden.
Der Mai 2022 war ein echter Erfolgsmonat für die deutsche Solarbranche. Dank der überdurchschnittlich vielen 250 Sonnenstunden liefen die heimischen Photovoltaikanlagen auf Freiflächen und Hausdächern auf Hochtouren, was laut Energy Charts zu einer Rekordstromproduktion von 7,7 Terawattstunden Solarstrom führte. Zum Vergleich: im Mai des vergangenen Jahres lag die Solarstromproduktion noch bei 6,2 Terawattstunden; das bedeutet einen Zuwachs von fast 25%.
Und auch der bisherige Rekordwert aus dem Juni 2021 konnte um immerhin 0,2 Terawattstunden überboten werden. Allein mit dieser kleinen Extramenge, also 0,2 Terawattstunden beziehungsweise 200 Millionen Kilowattstunden Solarstrom, ließen sich 200 Millionen Gerichte für vier Personen kochen oder 1,4 Milliarden Stunden lang fernsehen.
Im bundesweiten Vergleich bedeuten die 7,7 TWh Solarstrom einen Anteil von ca. 19,7% an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Damit war Solar im Mai 2022 nach Braunkohle (19,9%) der wichtigste Energielieferant für deutsche Haushalte. Auf Platz drei folgte Windkraft mit 14,4% (an Land) sowie 3,4% (Offshore). Insgesamt lag der Anteil der Erneuerbaren Energien im deutschen Strommix im Mai 2022 bei 49,5 Prozent und damit deutlich über dem bisherigen Jahresmittel.
So erfreulich der Solarrekord auch ist, so sehr zeigt er aber auch den Nachholbedarf auf, den wir in Deutschland in puncto Erneuerbare Energien nach wie vor haben. Denn um den steigenden Energiebedarf Deutschlands vollständig über Wind und Solar zu decken, müssten in Zukunft nicht nur sieben bis acht, sondern fast 25 Terawattstunden Solarstrom pro Monat erzeugt werden – und zwar durchschnittlich. Dazu bedarf es nicht nur eines massiven Ausbaus von Photovoltaik, sondern auch einer deutlich besseren Infrastruktur zur Speicherung und Verteilung von solarer Energie sowie eines entschiedenen Bürokratieabbaus im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Nichtsdestotrotz ist der Rekordmonat Mai natürlich ein wichtiger und erfreulicher Schritt in die richtige Richtung. Und die nächste gute Nachricht: Im historisch starken Juni liegt die Solarstromproduktion nach nur sieben wechselhaften Tagen bereits bei mehr als 1,6 Terawattstunden. Gut möglich also, dass der Mai seine neue Spitzenposition nicht allzu lange wird halten können.